Copywriter (bzw. Texter oder auch Werbetexter) sind gesucht – kaum ein größeres Unternehmen kommt ohne kreative Sprachakrobaten und witzige Werbeschreiber aus. Aber wie wird man Copywriter und welche Fähigkeiten sollte man für diesen Beruf mitbringen?
Ein Beitrag von Florian, Copywriter, der den Sprung gewagt hat
Have a break, have a … Wir alle kennen griffige Slogans und witzige Werbebotschaften, die uns auch nach Jahren nicht aus dem Kopf gehen. Manche davon entwickeln sich sogar zu Sprichwörtern und gehen in unsere Alltagssprache ein. In solchen Fällen haben die zuständigen Texter alles richtig gemacht. Slogans zu schreiben gehört zur Arbeit eines Copywriters dazu, ist aber nur ein kleiner Teil davon. Also was genau sind die Aufgaben eines Copywriters?
Was macht ein Copywriter?
Texter schreiben Texte – ist doch klar. Konkreter: Sie schreiben Texte, die zu einem Kauf oder einer Handlung animieren sollen. Dafür wecken Sie Emotionen mit Worten und sorgen so dafür, dass aus Interessenten tatsächliche Kunden werden.
Zu den klassischen Aufgabengebieten für Werbetexter und Copywriter zählen
- Texte für Websites und Landingpages,
- Blog-Artikel,
- Whitepaper,
- Broschüren,
- und und und …
Wer aber denkt, Copywriter säßen bei einer Tasse Kaffee auf der Couch und hielten ein kreatives Brainstorming über eingängige Werbebotschaften ab, liegt falsch. Werbetexten ist ein Handwerk: Briefingvorlagen und Wortvorgaben müssen eingehalten, der richtige Tone of Voice getroffen und bei Texten für Websites die zuvor recherchierten Keywords zur Suchmaschinenoptimierung sinnvoll untergebracht werden. Wer diese Vorgaben erfüllen und darüber hinaus noch witzige und innovative Texte schreiben kann, der ist als Werbetexter richtig.
Welche Voraussetzungen muss man als Copywriter erfüllen?
Wer gute Texte schreiben will, muss 1. mit Sprache umgehen können und sich 2. mit dem, worüber er schreibt, auskennen. Wer sich bereits im Studium mit Sprache auseinandergesetzt hat, z. B. als Germanist, Philosoph oder Kulturwissenschaftler, und sich leicht für neue Themen interessieren kann, hat gute Chancen. Noch besser ist es, wenn man zudem mit Spezialwissen und Kenntnissen in Nischengebieten aufwarten kann. Denn gute Texter sind Generalisten mit Spezialisierungen. Niemand kann über alle Themen schreiben. Wer sich also spezialisiert, steigert seine Chancen auf Aufträge in bestimmten Bereichen. Aber wie wird man denn nun Texter?
Wie wird man Texter?
In drei einfachen Schritten zum Werbetexter … So einfach ist es leider nicht. Copywriter oder Werbetexter ist kein Ausbildungsberuf, den man nach drei Jahren mit einem Gesellenbrief in der Tasche abschließt. Eigeninitiative ist gefragt. Wichtige Voraussetzungen sind Sprachgefühl, Kreativität und Interesse an neuen Themen. Grammatikkenntnisse sowie eine strukturierte und selbstorganisierte Arbeitsweise schaden auch nicht.
Selbstständig oder in Festanstellung?
Was also tun, wenn man mit Texten seine Brötchen verdienen möchte? Als erstes sollte man sich folgende Frage beantworten: selbstständig oder festangestellt? Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Selbstständige Werbetexter können ihre Zeit frei einteilen und Aufträge je nach Interesse annehmen oder ablehnen. Damit sie Aufträge erhalten, müssen sie sich aber auch um die Akquise selbst kümmern. Dieser Part entfällt bei angestellten Werbetextern. Sie arbeiten in Werbeagenturen oder bei Unternehmen mit eigener Marketingabteilung und bearbeiten dort die Aufträge, die ihnen zugeteilt werden. Wer gerne für verschiedene Kunden arbeiten möchte, ist als Selbstständiger oder in einer Agentur gut aufgehoben. Wem Sicherheit und ein festes Gehalt wichtig sind, der sollte sich nach einer Festanstellung umsehen.
Die ersten Schritte auf dem Weg zum Copywriter
Sie wollen nicht gleich den alten Job kündigen und ins kalte Wasser springen? Dann probieren Sie es doch mit einer nebenberuflichen Selbstständigkeit. Angehenden Werbetextern wird der Umstieg leicht gemacht. Denn der Beruf des Werbetexters ist einer der sogenannten katalogähnlichen Freiberufe.
Katalogähnliche was?
Ein freier Beruf ist ein „selbstständig ausgeübter wissenschaftlicher, künstlerischer, schriftstellerischer, unterrichtender oder erzieherischer Beruf“ (zum Gesetz). Katalogberufe deshalb, weil §18 des Einkommenssteuergesetz einige Berufe auflistet, die unter diese Bezeichnung fallen. Der Beruf des Werbetexters taucht dort zwar nicht explizit auf, wird aber vom Finanzamt aufgrund der Ähnlichkeit zu den Katalogberufen normalerweise als solcher anerkannt. Werbetexter müssen also kein Gewerbe anmelden, um selbständig zu arbeiten. Was sie aber brauchen, ist eine Umsatzsteuernummer. Die vergibt das örtliche Finanzamt auf Anfrage.
Ist dieser Schritt getan, müssen die ersten Kunden gewonnen werden. Eine eigene Website wirkt Wunder. Für den Anfang noch besser sind Kontakte zu Unternehmen. Um Referenzen zu sammeln, kann man auch Texte für die Website des Sportvereins oder ähnliches schreiben. Hauptsache, man schreibt! Denn wie so oft sind auch bei Werbetextern erfolgreiche Referenzen der Schlüssel zu weiteren Aufträgen.
Texter – ein Job mit Zukunft?
Texter sind gesucht, kaum ein Unternehmen kommt ohne sie aus. Denn gute Produkte brauchen gute Werbung, um verkauft zu werden. Entsprechen groß ist das Angebot an freien Stellen für Werbetexter. Jobportale wie Stepstone und Netzwerke wie Xing oder LinkedIn quellen förmlich über von Stellenanzeigen für Copywriter und Texter. Daran wird sich voraussichtlich so schnell auch nichts ändern.
Also nichts wie los. Einer der schönsten Berufe überhaupt wartet schon.