Will man seine Blog-Leser begeistern, muss man Blogartikel gut vorbereiten und an die Bedürfnisse und Interessen der Leser anpassen. Dieser Artikel beschreibt die fünf Schritte, die bei der Erstellung eines interessanten und wertschöpfenden Artikels helfen können.
1. Recherche (Avatar, Probleme, Wert schaffen)
Vor der Recherche ist es wichtig festzulegen, an wen sich der Artikel richten soll. Möchte man neue Leser ansprechen oder aktuelle Leser? Handelt es sich um Personen mit einem gewissen Vorwissen oder geht man von Lesern aus, die noch nichts zum Thema wissen? Gibt es womöglich einen oder mehrere Avatare, auch Personas genannt, an die sich der Artikel richten soll?
Sobald dies feststeht, können weitere Informationen eingeholt werden. Denn von diesen „Personas“ hängt ab, wo nach weiteren Informationen recherchiert werden sollte und welche Probleme und Interessen diese Personen verbinden.
Es gibt dutzende Foren, Blogs und Magazine, die sich zur Recherche eignen, doch vom Vorwissen und den Interessen des Avatars hängt ab, in welchen Quellen man sucht. Wie tief sind die Personas bereits in der Thematik belesen?
Verkauft man als Firma zum Beispiel ein Nahrungsergänzungsmittel, richtet man sich an Ernährungsberater, an Ärzte oder an Personen, die abnehmen oder ihren Nährstoff-Haushalt auffüllen möchten? Je nachdem, welchen Avatar (oder welche Avatare) man als Leser definiert, sind andere Schwerpunkte im Artikel sinnvoll.
Hat man festgelegt, für wen man schreibt, ist es leichter herauszufinden, wo sich diese Leser online gerne „aufhalten“. Welche Blogs, Zeitschriften oder Magazine lesen sie? Welche Podcasts hören Sie? Welche YouTube-Channels haben sie abonniert und welche Facebook-Seiten mögen Sie? Neben einer Google-Suche liefert auch Facebook einen guten Anhaltspunkt zu den Interessen der Personas.
Mit einem Facebook-Werkzeug namens „Audience Insights“ zeigt Facebook andere thematisch passende Interessen zu einem eingegebenen Thema an. Aufgrund der unglaublichen Datenmenge, die Facebook zur Verfügung hat, sind diese Informationen sehr hilfreich bei der Suche nach weiteren Quellen und verbundenen Interessen.
Doch der Avatar hilft nicht nur bei der Suche nach optimalen Quellen zur Recherche. Auch die Marketing-Kanäle und Text-Aufhänger sind leichter zu bestimmen, wenn klar ist, wer der Adressat des Blogartikels ist.
2. Struktur festlegen
Je nachdem, welches Ziel man mit dem Artikel verfolgt, sind unterschiedliche Textarten und Strukturen denkbar. Soll der Blogartikel gleichzeitig verkaufen, könnte ein Advertorial als Textart gewählt werden. Auch müsste dann mehr auf das Problem und die Lösung (= das Produkt oder der Service) fokussiert werden. Steht dagegen die reine Information im Vordergrund, muss entschieden werden, welche Themen abgedeckt werden sollen und welche Schwerpunkte gesetzt werden. Soll es eine Anleitung werden oder ein Text im Sinne von „Die 5 Besten Wege ….“.
Generell werden Überschriften, die eine Zahl enthalten, häufiger geklickt, da konkretere Angaben mehr Leser-Vertrauen schaffen und höheres Interesse wecken. Besonders „Top X Artikel“ (z. B. „Die Top 5 Arten Natururlaube“, „Die Top 10 Ernährungs-Tipps für schönere Haut und Haare“) sind beliebt und werden gerne gelesen und geteilt.
Auch wenn die Struktur von der Art des Textes abhängt und schwer generell festzulegen ist, kann man einen Text meist in Einleitung, Hauptteil und Schluss unterteilen. Eine Einleitung kann jedoch sehr unterschiedlich ausfallen, als zusammenfassender Absatz, als Problemdarstellung, als Umriss um das Thema oder einfach als Aufhänger, der neugierig macht und in das Thema führt.
3. Welcher Content muss erstellt werden?
Nachdem festgelegt wurde, welche Themen vom Artikel abgedeckt werden sollen, kann man schauen, welche Themen eventuell in früheren Texten behandelt worden sind. Zum einen können möglicherweise, Inhalte neu verarbeitet werden, zum anderen können auch Verlinkungen erstellt werden, die den Leser zu weiteren Artikeln führen und auf der Website halten.
Gerne gelesen werden Artikel, die sich auf die Vorteile für den Leser konzentrieren. Manche Unternehmen machen den Fehler, sich bei Beschreibungen Ihrer Produkte oder bei Blogartikeln zu sehr auf die Merkmale oder aufs „Verkaufen“ zu konzentrieren. Will man den Leser zum Beispiel für einen Rasierer begeistern, ist „… verschafft zarte Haut ohne Verletzungen“ ein stärkeres Argument als „… besitzt 4 ultrascharfe Klingen und sitzt perfekt in der Hand“.
Auch wenn das Beispiel eher von einer Verkaufsseite stammt, gilt Ähnliches für Blogartikel. Behält man beim Schreiben eines Blogartikels die Frage nach dem Vorteil für den Leser im Hinterkopf, bleibt der Leser immer im Fokus (und nicht das Produkt oder Unternehmen). Im Falle des Rasierers könnte ein wertorientierter Artikel lauten „Die 5 Schritte zur perfekten Rasur und Hautpflege“ oder „diese 3 Aftershave-Cremes können Sie zu Hause selbst herstellen“.
4. Keyword-Recherche
Eine Keyword-Recherche ist ein Muss, wenn man plant auf lange Sicht bei Suchanfragen über Google auffindbar zu sein. Es kann Wochen und sogar Monate oder Jahre dauern bis man bei Google auf die vorderen Ränge aufrückt. Und der Aufwand dafür ist nicht unerheblich. Neben eine sehr guten Keyword-Recherche und einer SEO-Strategie ist das Verfassen des Artikels und das Beobachten und Anpassen wichtig, um andere Seiten zu überholen. Auch bewertet Google die ganze Website und nicht nur den Artikel, weshalb eine Content-Strategie Voraussetzung ist.
Eine gute Keyword-Recherche beinhaltet nicht nur das Herausfinden von passenden Suchbegriffen, sondern üblicherweise auch das Bewerten der Suchbegriffe je nach Konkurrenz und Suchvolumen.
5. Texte kürzen und lektorieren
Knackige Texte haben nichts Überflüssiges. Das Schreiben ist auch ein kreativer Prozess. Füllwörter und ausschweifende Beschreibungen sind in der ersten Phase üblich, haben in der Endversion aber nichts zu suchen. Diese sollte mehr Substanz und Qualität besitzen und kurz, knackig und interessant sein, um zum Weiterlesen zu animieren. Lange Ausschweifungen und Wiederholungen stören dabei den Lesefluss und führen eventuell zum Absprung des Lesers.
Auch wenn klar ist, dass Einiges aus der Erstversion gestrichen oder umformuliert werden muss, kann das eine ziemliche Herausforderung darstellen. Als Texter arbeitet man sich meist sehr tief in die Materie ein.
Ein Blick aus der Vogelperspektive kann zur besseren Aufbereitung der Textinformationen führen, sodass der Text auch für Leser verständlicher wird, die keine vorherigen Berührungen mit dem Thema hatten. Gute Text-Agenturen haben daher ein 4-Augen-Prinzip etabliert, das einen frischen Blick eines zweiten Texters garantiert. Dabei werden Grammatik, Satzstellung und Rechtschreibung, aber auch der Stil überprüft oder sogar Texte gekürzt und knackig gemacht. Beachtet man diese fünf Aspekte, ist das Grundgerüst für einen wertschöpfenden Blog-Artikel gegeben.